Markus schlief noch tief und fest, als Flavia erwachte. Eine säuerliche Wolke umgab sein feistes, vom Kissen zerknautschtes Gesicht. Vorsichtig, um ihn bloß nicht zu wecken, stand Flavia auf. Sie kannte ihren Mann nur zu gut: Mit einem Kater gelüstete es ihn nach Befriedigung, die ihm Flavia so ungewaschen und nach Alkohol stinkend ganz sicher nicht bereiten wollte.

Leise schloss sie die Schlafzimmertür und ging die Treppe hinunter ins Atrium. Sie inspizierte das Haus und stellte zufrieden fest, dass ihre Haussklaven schon sämtliche Spuren der Nacht bereinigt hatten.

>>Domina?«, Ariadne erschien in dem Säulengang, der den lichtdurchfluteten Innenhof umgab. >>Habt ihr gut geschlafen? Wollt ihr etwas zu euch nehmen?«

>>Einen Becher gekühlten Wein und etwas Obst, wo warst du gestern?«

Ariadne, die schon halb auf dem Weg in die Küche war, erstarrte in der Bewegung. >>Ihr sagtet doch, dass ich mich nach den Speisen besser in meiner Kammer aufhalten sollte.«

Jetzt erinnerte sich Flavia an ihre eigenen Worte. Sie hatte nicht gewollt, dass einer der Männer ihre Sklavin mit einer der Huren verwechselte… >>Entschuldige Ariadne, natürlich hast du Recht.«

Die hagere Griechin, die trotz ihrer Gestalt als wunderschön hätte gelten können, wenn nicht ihre etwas zu lange Nase gewesen wäre, nickte sichtlich erleichtert und eilte in die Küche.

Flavia warf sich auf eine der Liegen und verdrängte den Gedanken daran, was hier wohl am gestrigen Abend geschehen sein mochte. Lieber dachte sie an den Besuch des Senators in ihrem Schlafgemach. Wie sie benutzt worden war. Fast wie eine Sklavin… Und jetzt, wo alles gut gegangen war, gefiel ihr die Erinnerung noch weit besser.

Ariadne stellte ein silbernes Tablett vor ihr ab und verschwand. Sie kannte sie gut. Normalerweise schätzte Flavia ihre Gesellschaft, doch nicht jetzt. Nicht nach dieser Nacht. Flavia wollte mit sich und ihren Gedanken alleine sein, solange Markus sie noch ließ. Und ihre Sklavin hatte dies ohne ein Wort erkannt. Ariadne war nicht in Gold aufzuwiegen.

>>Domina?«

Flavia erblickte Ansgar und rollte mit den Augen. >>Du störst, jetzt nicht.«

Der blonde Hüne verneigte sich entschuldigend, machte aber keine Anstalten zu gehen. >>Ich muss euch etwas zeigen. Es geht um… hinter den Regal mit den Weinamphoren… Ihr wisst schon.«

Flavia fuhr hoch. Was war mit ihrem Wertversteck?! Und woher wusste der Germane davon? Letztere Frage konnte warten, erstere bereitete ihr die größeren Sorgen.

Sie sprang von der Liege auf. »Was ist passiert?«

Ansgar wies in Richtung der Küche: »Seht selbst.«

Flavia stürmte los, durch die Küche an ihrer verdutzt dreinblickenden Köchin vorbei. Die Gallierin wusste, wann es besser war, keine Fragen zu stellen. Flavia griff sich eine bereitstehende Öllampe, nahm die Treppe hinab in den Gewölbekeller. Dort stürzte sie zur hintersten Wand mit den gestapelten Amphoren

Doch es sah alles aus wie immer. Wohlgeordnete, von einer dünnen Staubschicht bedeckte Amphoren, ein Regal, ein in die Wand dahinter gearbeitetes Versteck… Flavia hörte Schritte hinter sich. Es war Ansgar. Der hünenhafte Germane verdeckte mit seiner massigen Gestalt den Lichtschein, der die Treppe hinabfiel.

>>Was soll das Theater«, zürnte Flavia.

Ansgar kam näher. >>Schhht«, machte er und schlug dabei den selben Ton wie Senator Publius an. Seine Lippen umspielte ein spöttisches Lächeln. >>Ich habe mitbekommen, was du mit dem Senator getrieben hast.«

Flavia starrte Ansgar mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Wut an. Er konnte doch nicht – da war niemand sonst gewesen. Und dann die geschlossene Tür. Nein, der Barbar hatte sich höchstens etwas zusammengereimt. Sie würde ihm Respekt beibringen.

>>Was willst du dir eingebildet haben, Sklave? Und überlege dir deine nächsten Worte genau. Denn vergisst du den mir gebührenden Respekt, lasse ich dich an ein Kreuz nageln.«

Ansgar hatte den Keller durchquert und stand nun direkt vor Flavia – so wie der Senator am gestrigen Abend. Doch anders als Publius roch der Germane nicht nach schweren Duftölen, die ihr die Sinne raubten. Nein, er stank. Er stank nach Arbeit und Armut.

>>Der Dominus hat mich gestern nach dem Senator suchen geschickt. Er war besorgt gewesen. Hätte er geahnt, dass sich seine Frau um ihn… kümmert… Dann wäre das wohl nicht von Nöten gewesen.«

>>Was hast du ihm gesagt?«, fauchte Flavia, der nicht entgangen war, dass der Sklave ihren Mann weiterhin als Dominus betitelte, sie aber nicht als Domina.

>>Nichts, gar nichts.« Ansgar machte eine bedeutungsvolle Pause, um dann hinzuzufügen: >>Bis jetzt nichts.«

Flavia wurde übel. Doch eine Stimme in ihr trieb sie weiter in die Flucht nach vorne. >>Egal, was du dir hiermit erhoffst. Wenn du dich erdreistest, Lügen zu erzählen, dann werde ich dir dafür die Zunge herausschneiden lassen, Sklave.«

Ansgar zuckte nicht einmal, ob der ausgesprochenen Drohung. Sein spöttisches Grinsen wurde stattdessen noch breiter. >>Ist das so? Was wäre denn, wenn dein Mann mir glauben schenkt? Was würde dann passieren?«

Plötzlich spürte Flavia eine tellergroße Hand nach ihrem Busen greifen. Reflexartig wollte sie die fremden Finger wegschlagen, doch Ansgar packte ihren Arm und hielt ihn fest.

>>Bei Freya, was für Titten«, staunte der Germane.

Zu geschockt, um irgendetwas zu sagen, irgendetwas zu tun, stand Flavia stocksteif.

>>Ich habe euch im Schlafgemach verschwinden sehen. Und ich habe euch gehört… Nun, zumindest den Senator…«

Ansgar ließ Flavias Handgelenk los, um ihre Stola zu fassen und den purpurnen Stoff hochzuschieben. Flavia hielt den Atem an, als die Finger des Sklaven die Haut ihrer Schenkel berührten, während sein Grabschen an ihrem Busen fordernder wurde.

>>Was habt ihr getan, um dem Senator solche Lust zu bereiten?«

>>Domina?«, erklang Ariadnes Stimme von irgendwo oberhalb der Treppe.

>>Deine Entscheidung Flavia«, flüsterte Ansgar, ohne seine Hände zurückzuziehen.

Jetzt, da Ariadne in Reichweite war. Jetzt, da sie jemand hören könnte, gewann Flavia ihre Fassung zurück. Sie war Ansgar nicht mehr zur Gänze ausgeliefert. Wie der Sklave sagte, es war ihre Entscheidung.

Ein Fuß trat auf die oberste Treppenstufe.

>>Domina?«, wiederholte Ariadne ihre Frage.

>>Was willst du«, zischte Flavia leise an Ansgar gewandt.

>>Ich will… Was der Senator hatte.«

Flavia traf eine schnelle Entscheidung. Sie hätte diesen Frevel auf der Stelle beenden können. Doch war es das Risiko wert? Nein, natürlich nicht. Außerdem wusste Ansgar ja nicht, was genau sie getan hatte…

>>Alles in Ordnung Ariadne. Bereite Markus ein Frühstück, er wird bald aufwachen.«

Während die zierlichen Füße der Sklavin von der Treppe verschwanden, griff Flavia entschlossen unter die kratzige Wolltunika des Germanen. Sie suchte und wurde schnell fündig.

Doch das, was sie fand, ließ Flavias Augen groß werden. So groß, wie das, was sich hart und fordernd zwischen ihre Finger drückte. Wahrlich, so bestückt konnte nur ein Barbar sein. Jetzt wollte Flavia dem Germanen erst recht keinen mehr Blasen. Zu groß schien ihr der Schwanz des Sklaven. Ganz davon ab, dass die Vorstellung viel zu erniedrigend war… Auf den Knien vor einem Sklaven… Nein. Sie würde Ansgar einen runterholen, dann würde er schon Ruhe geben.

Flavia griff sich den harten Schaft und fuhr mit kraftvollen Bewegungen vor und zurück. Sie wollte es schnell hinter sich bringen. Deswegen ließ sie es auch über sich ergehen, dass der Germane nun mit beiden Händen ihre Brüste walkte.

Sein unterdrücktes Stöhnen wurde schnell unkontrollierter. Flavia nahm ihre zweite Hand dazu und griff nach seinen Eiern, zog, kniff und massierte – so, wie Ansgar ihren Busen. Seine grobe Behandlung schmerzte und dennoch musste sich Flavia eingestehen, dass sie die Situation… spannend fand. Hier im Halbdunkel, genötigt von ihrem Sklaven… Sie fühlte sich wie ein Bogen, dessen Sehne bis zum Zerreißen gespannt war. Jederzeit konnte einer der anderen Sklaven hinab in den Keller kommen, ja vielleicht sogar Markus. Und sie würden gesehen werden. Flavia, die römische Ehefrau, wie sie es einem Sklaven mit der Hand machte… Flavia wollt es selbst sehen.

>>Schlag deine Tunika hoch«, raunte sie.

Auf Ansgars Gesicht flackerte erneut sein spöttisches Grinsen, ehe sich seine Züge lustvoll verzogen.

Er kam ihrer Bitte nach, ließ eine von Flavias Brüsten los und hob den Saum seiner Tunika.

Flavias Augen wurden noch größer. Ihre Finger wirkten wie die eines Kindes, im Vergleich zu der Männlichkeit, die sie beglückten.

Ansgars Körper begann verräterisch zu zucken. Flavia trat gerade rechtzeitig einen Schritt zur Seite. Dann spritzte hellweißer Samen durch die Dunkelheit. Tropfte,… versiegte.

Flavia atmete auf. So sehr sie es genossen hatte, war sie jetzt doch erleichtert, dass es vorbei war. Weit erleichterter noch, als am gestrigen Abend mit dem Senator.

>>Mach das sauber«, befahl Flavia und wandte sich ab.

Sie war schon dabei zu gehen, da spürte sie erneut Ansgars kompromisslosen Griff an ihrem Handgelenk. >>Nicht ich, du wirst das sauber machen.«

Flavia funkelte den Germanen an. >>Du hast bekommen, was du wolltest. Jetzt erinnere dich an deinen Platz, oder ich mache meine Drohungen war.«

Ansgar lachte. Er lachte so laut, dass Flavia fürchtete, jemand könnte ihn hören.

>>Schhht!«, machte sie.

Doch das Lachen des Germanen verklang nur langsam. >>Ich wollte, was der Senator bekommen hat. Das hier, das war nicht, was einen Senator zum Stöhnen bringt.«

Ansgar machte auf dem Absatz kehrt und ließ Flavia stehen.

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